Wikinger der Wissenschaft
Alfred Wegener (1880–1930) war ein Forscher, der die Geheimnisse der Natur nicht nur entschlüsseln und verstehen, sondern ihnen mit eigenen Messungen und Beobachtungen auf die Schliche kommen wollte.
Nach dem Studium in Berlin arbeitete er zunächst beim Meteorologischen Observatorium in Lindenberg bei Beeskow. Dort stellte er 1906 mit über 52 Stunden Ballonfahrt einen Weltrekord auf.
Nach dem I. Weltkrieg wurde er Professor für Meteorologie und Geophysik in Hamburg und in Graz.
Seine Forschungen zur Meteorologie fassten die ganze Breite einer »Physik der Atmosphäre « zusammen. Dazu gehörten für ihn Mechanik, Thermodynamik, Strahlung, Optik, Akustik und Elektrizität. Seit 1911 erschien in mehreren Auflagen sein meteorologisches Lehrbuch »Thermodynamik der Atmosphäre«.
In Zechlinerhütte hat die Familie in seiner Kindheit viele Sommer und Ferienzeiten verbracht. Das Museum stellt mit authentischen Zeugnissen Wegeners Leben vor und entwickelt Fragen (vor allem zum Klimawandel), die sich aus seiner Arbeit für uns heute ergeben.
Lebenslauf
01.11.1880
geboren in Berlin, als Sohn des Altphilologen Dr. Richard Wegener und dessen Gattin, Anna Wegener, geb. Schwarz
1899
Abitur am Köllnischen Gymnasium Berlin
1899-1904
Studium der Astronomie und Meteorologie in Berlin, Heidelberg und Innsbruck
1904
Promotion
1905–1906
Mitarbeiter am Aeronautischen Observatorium Lindenberg bei Beeskow
05.–07.04.1906
Weltrekorddauerflug im Freiballon (52 Stunden) zusammen mit seinem Bruder Kurt
1906–1908
Teilnahme an der »Danmark«-Grönlandexpedition
1909–1918
Privatdozent für Astronomie und Meteorologie an der Universität Marburg
1909
Habilitation für Meteorologie, Praktische Astronomie und Kosmische Physik
1911
Erscheinen seines Lehrbuchs »Thermodynamik der Atmosphäre«
1912-1913
Teilnahme an der 2. Grönland-Expedition, Durchquerung Nordgrönlands
1913
Eheschließung mit Else Köppen
1914–1918
Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg
1915
Erste Ausgabe seines Buches »Die Entstehung der Kontinente und Ozeane«
1916
Ernennung zum Titularprofessor
1919 – 1924
Abteilungsleiter der Deutschen Seewarte Hamburg
1921
Professur an der Universität Hamburg
1924
Professor für Meteorologie und Geophysik an der Universität Graz
1929
Dritte Grönland-Expedition (Vorexpedition)
1930
Leiter der »Deutschen Grönland-Expedition Alfred Wegener« 1930 / 31
November 1930
Tod auf dem grönländischen Inlandeis